Die große Kraft der CO2-Speicherung steckt in unseren land- und forstwirtschaftlichen Böden. In Form von Humus wird organischer Kohlenstoff im Boden gebunden und wirkt sich dadurch positiv auf den CO2-Gehalt in der Luft aus. Damit dient der Humusaufbau sowohl der Landwirtschaft als auch dem Klima. Gemeinsam mit der Lagerhaus-Organisation möchten wir diese Chance mit den österreichischen LandwirtInnen nutzen und haben daher das Humusaufbau-Programm „Zukunft Erde“ gestartet.
Humusaufbau soll belohnt werden.
„Zukunft Erde“ ist ein neues Programm der Lagerhäuser und der RWA Raiffeisen Ware Austria mit dem Ziel, den Humusaufbau in landwirtschaftlichen Böden zu forcieren. Das gelingt, indem Landwirte bei der Generierung von Humus nicht nur von gestärkten Böden profitieren, sondern zusätzlich im Rahmen des Programms aufgebauten Humus in regionale, freie CO2-Zertifikate umwandeln. Diese Zertifikate können von Unternehmen erworben werden, die sich klimaneutral stellen möchten. Dieser Prozess ist für Landwirte ein zusätzlicher Anreiz, Humus aufzubauen, und damit ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
Zahlreiche internationale Initiativen, wie zum Beispiel die kürzlich präsentierte „Farm-to-fork-Strategie“ oder die „4 Promille-Initiative“, stellen die organische Kohlenstoffbindung in Böden in den Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Lagerhaus können Landwirte in Österreich die Möglichkeit nutzen, die positiven Maßnahmen für einen nachhaltigen Humusaufbau sichtbar zu machen. Eine nachhaltige, humusfördernde Bewirtschaftung hat zahlreiche Vorteile und wirkt sich natürlich auch positiv auf die Bodenbeschaffenheit aus, wie zum Beispiel durch verbesserte Wasserspeicherfähigkeit aktives Bodenleben oder den stärkeren Erosionsschutz.
Was ist Humus?
Humus wird als fruchtbare Erde bezeichnet und befindet sich in der obersten Schicht des Bodens. Er besteht aus vielen verschiedenen organischen Verbindungen von Pflanzen (Wurzel- und Erntereste, Wurzelausscheidungen) und Mikroorganismen (Mikroorganismen-Ausscheidungen und tote Mikroorganismen), die im Boden stabilisiert werden. Humus trägt zur Wasserspeicherung und Nährstoffversorgung der Pflanze bei und bindet zusätzlich noch CO2. Definiert ist Humus als organischer Kohlenstoff im Boden, jedoch wird er erst durch die Verbindung mit dem Mineralboden als Ton-Humus-Komplexe oder in Bodenaggregaten gegen weiteren Abbau stabilisiert.
Was passiert beim Humusaufbau?
Der im Boden vorhandene Humus besteht aus 58 % Kohlenstoff. Gelingt es, den Humusgehalt im Boden langfristig zu steigern, wird damit auch mehr an Kohlenstoff langfristig gespeichert und gelangt nicht als CO2 in die Atmosphäre. Humusaufbau bedeutet also, dass ein Teil des Kohlenstoffs, der in der Pflanze gebunden wurde, nicht wieder freigesetzt, sondern stabil im Boden gespeichert wird , vor allem an Ton- und Schluffoberflächen, Eisenoxiden und in Bodenaggregaten.
Mit „Zukunft Erde“ Humus aufbauen und profitieren
Mit dem Programm „Zukunft Erde“ haben österreichische Landwirte nun die Möglichkeit, doppelt zu profitieren. Zum einen durch eine gesteigerte Bodenaktivität und verbesserte Bodenfruchtbarkeit, zum anderen durch eine finanzielle Gegenleistung für den gebundenen Kohlenstoff im Boden. Nach der Anmeldung (via Onfarming oder im Lagerhaus) zieht das Lagerhaus Bodenproben-Team je max. 5 ha eine Bodenprobe und analysiert den Humusgehalt und auf Wunsch weitere Parameter. Nach frühestens 3 Jahren kann die zweite Probe erfolgen und der Humusgehalt wird erneut ermittelt. Sollte Humusaufbau – und damit die Bindung von CO2 – erfolgt sein, erhält der Teilnehmer dafür eine finanzielle Gegenleistung. Die Höhe ist abhängig vom zukünftigen Vermarktungspreis für CO2-Zertifikate zum jeweiligen Zeitpunkt. Ein Drittel der Auszahlung wird einbehalten und erst nach einer dritten Beprobung (wieder frühestens 3 Jahre später) ausgezahlt, sofern der Humusgehalt gehalten oder weiter ausgebaut wird. Sollte Humus wieder abgebaut werden, entfällt die restliche Zahlung.
Durch die Steigerung des Humusaufbaus leistet die Landwirtschaft einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.
Bei Interesse können Sie sich gerne an uns wenden: office@agroinnolab.com