Die diesjährige Bio Innovation Challenge war eines der Highlights im AIL-Jahr. Gesucht wurden Innovationen rund um das Thema biologische Pflanzenschutzmittel. Aus den 72 Bewerber:innen aus 21 Ländern wurden die TOP 10 nach Korneuburg eingeladen, um ihre Produkte persönlich vorzustellen. Neben den Startups waren außerdem hochkarätige Teilnehmer:innen aus Forschung, Industrie und Interessensvertretung zu Gast.

Die Landwirtschaft steht auch aufgrund des Green Deals der Europäischen Kommission vor großen Herausforderungen. So soll bis 2030 der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich reduziert werden. Das Agro Innovation Lab initiierte daher gemeinsam mit biohelp und der RWA die „Bio Innovation Challenge“, bei der sich 72 Startups, Uni-Spin-offs, Unternehmen und einzelne Forschungsgruppen aus über 20 Ländern beworben haben. Gesucht wurden neue Lösungsansätze für die biologische Landwirtschaft.

 

Bio Innovation Days 2022

Die Bio Innovation Days, die am 14. und 15. November 2022 in Korneuburg stattfanden, bildeten dabei den Höhepunkt des Challenge-Programms. Zehn Einreichungen konnten vor einer Jury und Vertreter:innen aus Wirtschaft, Forschung sowie Landwirten ihre Innovationen pitchen – die besten wurden auch prämiert. Der fachliche Austausch – speziell zu Themen wie Zulassung und Wirkmechanismen – kam an den beiden Tagen nicht zu kurz. Neben fachlich unterschiedlichen Workshops war das Programm mit hochkarätigen Inputs gespickt. Auch Wolfgang Burtscher, Generaldirektor für Landwirtschaft der Europäischen Kommission, wendete sich via Grußbotschaft an die Teilnehmer:innen und betonte, wie wichtig die rasche Entwicklung biologischer Alternativen für die Sicherstellung der nachhaltigen Versorgung mit Lebensmitteln in der Welt sei. Jennifer Lewis, Executive Director der IBMA (International Biocontrol Manufacturers Association), ging in ihrer Keynote auf die Rolle von biologischen Pflanzenschutzmitteln in der Zukunft der Landwirtschaft ein und zeigte auf, wie viel Einfluss die Entwicklung auf die Bereiche Klima, Public Health, Bio-Diversität und auf wirtschaftliche Belange hat.

Innovationsbooster aus aller Welt

Die ausgewählten Startups kamen aus Polen, Chile, den USA, den Niederlanden, Deutschland, Israel, Österreich, Indien, der Schweiz und Mexiko. Voraussetzung für die Einreichung waren neue und innovative Produkte, die bereit für erste Feldtestungen sind. Alle Teilnehmer:innen überzeugten die Jury mit qualitativ hochwertigen Ansätzen.

Christoph Metzker, Vorstandsdirektor RWA: „Unser Ziel mit der Bio Innovation Challenge war es, neue wegweisende Produkte und Lösungsansätze zu finden. Unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen und wir freuen uns sehr, vier spannende Projekte auszuzeichnen, die echtes Potenzial für eine breitere Anwendung aufweisen.“

Die Gewinner

Insgesamt wurden vier Projekte ausgezeichnet, die im Pitch überzeugen konnten.

Jeweils 2.000 EUR gingen an:

  • Ceradis aus den Niederlanden: CeraMax wird im Getreide, Soja und Maisanbau verwendet, um Saatgut effektiv gegen Krankheiten wie Fusarium behandeln zu können. Der dabei zum Einsatz kommende Wirkstoff eignet sich zur breiten Behandlung von Pilzkrankheiten.
  • Bioamin aus Mexiko: Das pflanzenbasierte Fungizid verbindet die traditionelle Anwendung der Wüstenheilpflanze Larrea tridentata mit einem innovativen Verfahren, durch das effektive organische Bestandteile isoliert werden und so die biologische Anwendung im Bereich Obst und Gemüse ermöglicht.

Mit jeweils 3.000 EUR wurden prämiert:

  • EcoSafe aus Österreich: Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Insektiziden und Akariziden spezialisiert. Ausgangsbasis ist dafür ein neuartiger, insektenpathogener Pilz. Besonders spannend: Das Produkt ist äußerst schonend für Bienen und andere Tiere im Ökosystem.
  • ESCApe aus Deutschland: ESCApe ist eine neuartige Carrier-Technologie, die die Heilung der Weinreben-Krankheit ESCA ermöglichen soll. Mithilfe einer Lignin-basierten Kapsel werden Wirkstoffe exakt zum Schädling transportiert. Diese können dann effektiv wirken.

Foto (c) AIL, Ludwig Schedl