Carbon Farming ist seit Monaten in aller Munde, denn während seiner EU-Ratspräsidentschaft möchte Frankreich Carbon Farming stärker vorantreiben. Die EU nimmt sich vor, kohlenstoffbindende Praktiken verstärkt zu fördern.
Innovative Landwirte in Österreich sind bei Carbon Farming bereits up-to-date. Seit einiger Zeit bietet die RWA mit dem Programm Zukunft Erde – entwickelt im Agro Innovation Lab – Landwirten die Möglichkeit, durch Humusaufbau regional zur Senkung von CO2-Emissionen beizutragen. Auch im internationalen Raum gewinnt die Thematik rasant an Bedeutung.
Erst Mitte Dezember veröffentlichte die Kommission ihre Kommunikation zu nachhaltigen CO2-Kreisläufen. Die Landnutzung (sprich land- und forstwirtschaftlich genutzte Fläche) und dabei speziell die Speicherung von CO2 aus der Luft, ist eine der vielversprechendsten CO2-Senken. Das Papier benennt unter anderem folgende Carbon Farming-Praktiken:
- Aufforstung und Wiederaufforstung unter Beachtung ökologischer Grundsätze für biologische Vielfalt und verbesserte nachhaltige Waldbewirtschaftung einschließlich biodiversitätsfreundlicher Praktiken und Anpassung der Wälder an den Klimawandel;
- Agroforstwirtschaft und andere Formen der gemischten Landwirtschaft, bei denen holzige Vegetation (Bäume oder Sträucher) mit pflanzlichen und/oder tierischen Produktionssystemen auf demselben Land vergesellschaftet werden;
- Verwendung von Zwischenfrüchten, Deckfrüchten, konservierender Bodenbearbeitung und Verbesserung der Landschaftsmerkmale und Landschaftselemente: Schutz der Böden, Verringerung der Bodenverluste durch Erosion und Erhöhung des organischen Kohlenstoffs auf degradiertem Ackerland.
Diese Bewirtschaftungsweisen sollen auch entsprechend entlohnt werden. Die EU Kommission hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2022 einen gemeinsamen Rahmen zu stecken. Das Agro Innovation Lab ist hier laufend in Abstimmung, um aktuelle Entwicklungen zu beobachten. Neben der Kompensation wird auch weiterhin die Reduktion von Emissionen forciert werden. Hier evaluiert das Agro Innovation Lab verschiedene Lösungen in den Bereichen Tierhaltung, Forstwirtschaft und dem Bausektor, um noch weitere Werkzeuge zur Reduktion von CO2 in den relevanten Branchen aufzuspüren.