Die Restfuttermenge in Futtermittelsilos wird bisher in der Regel visuell oder mittels Klopfen durch den Landwirt erfasst. Oftmals ist die tatsächliche Menge in Polyestersilos schwer abzuschätzen und der Futtermittelvorrat neigt sich überraschend schnell dem Ende zu. Das Agro Innovation Lab testet daher gemeinsam mit Garant Tiernahrung aus Pöchlarn verschiedene Systeme, die eine Überwachung von Silofüllständen ermöglichen und somit böse Überraschungen und leere Futtertröge verhindern.

 

Durch die Implementierung von Sensoren am Futtermittelsilo direkt am Hof können hilfreiche Informationen zum Füllstand des Futtervorrates gewonnen werden. In der Vergangenheit war die Messtechnik, die die Regelung von Nachfüllprozessen stets rechtzeitig oder sogar automatisch ermöglichte, teuer in der Anschaffung sowie kompliziert in der Montage und Inbetriebnahme. Neuste Entwicklungen fokussieren sich auf die einfache Inbetriebnahme und erschwingliche Anschaffung bei gleichzeitig ausreichender Qualität der erhobenen Messwerte. Eine kilogrammgenaue Erfassung des Futtermittelvorrates ist weder erforderlich noch nützlich, vielmehr ist eine Vorhersage des nächsten notwendigen Lieferzeitpunktes von Bedeutung.

Zur Erfassung des Füllstandes im Silo gibt es unterschiedlichste Ansätze. Einerseits kann das Gewicht durch spezielle Sensoren am Silofuß ermittelt werden, diese Dehnungsmessstreifen reagieren auf die minimale Verformung des Metalls bei zunehmender Be- bzw. Entlastung des Vorratsbehälters. Andererseits kann der Füllstand durch radarbasierte Geräte von oben ermittelt werden. Auch zur Datenübertragung des Messwertes in die Cloud, wo diese Informationen verarbeitet werden, gibt es verschiedene Ansätze. Die meisten dieser Geräte übertragen die Daten per Mobilfunk in die Cloud, andere nutzen das sogenannte 0G Netz, das auch als Sigfox-Standard bekannt ist. Weniger passend erscheint für diese Anwendung die Übertragung der Messwerte über WLAN, da zwar einige Betriebe über eine solche Internetanbindung im Stall, nicht aber in der Nähe der Silos verfügen. Auch Stromversorgung ist oftmals direkt beim Futtermittelsilo nicht verfügbar, daher müssen die Sensoren mit Longlife Batterien auskommen, die möglichst lange für eine zuverlässige Messung und Übertragung des Füllstandes sorgen können.

All diese Details und unterschiedlichen Ausführungen gilt es jedoch erst zu bewerten, bevor den Betrieben eine einfache, wartungsarme und zuverlässige Praxislösung angeboten werden kann. Daher evaluieren wir diese Technologien im Rahmen eines Praxisversuches, um Empfehlungen für zukünftige Systeme abgeben zu können.

Foto (c) RWA, Garant