Nach einer Pause im Jahr 2020 war das Agro Innovation Lab heuer wieder vor Ort bei der WORLD FIRA, dem weltweiten Forum für Robotik in der Landwirtschaft. Unser Teamkollege Florian konnte durch die Teilnahme in Toulouse Einblick in die neuesten Entwicklungen in Sachen Ag-Tech gewinnen. Die Messe bot eine ideale Möglichkeit zur Vernetzung und zum Austausch mit Branchenführern innovativer, autonomer Technologien für die Landwirtschaft.
Unter dem Motto „WHEN FARMERS TAKE OVER ROBOTS!“ fand in Toulouse vom 7. bis 9. Dezember 2021 die sechste WORLD FIRA – die weltweite Expertenveranstaltung für landwirtschaftliche Robotik – statt. Vor Ort und online beteiligten sich mehr als 3.000 Robotik-Begeisterte an dem hybriden Event, das die klassische Landtechnik revolutionieren möchte. Das Forum bot den Teilnehmern die Gelegenheit, Wissen auszutauschen, neue Kooperationen zu erkunden und gemeinsam eine Entwicklungsstrategie für Robotik zu entwerfen, die landwirtschaftliche Prozesse revolutionieren soll. Mehr als 40 Aussteller der landwirtschaftlichen Robotik-Industrie präsentierten ihre Produkte, Services und Dienstleistungen einerseits Akteuren der Branche und andererseits interessierten Landwirten, die sich als „First Mover“ bereits intensiv mit diesem zukunftsträchtigen Themenfeld beschäftigen.
Für Florian besonders interessant war die Möglichkeit, die verschiedensten Roboter direkt an den einzelnen Ständen genau unter die Lupe zu nehmen und mit Herstellern über die neuesten Fortschritte vollkommen autonomer Systeme zu diskutieren. Im Vergleich zu anderen klassischen Landtechnikmessen konnte man hier direkt mit Entwicklungsleitern und CEOs der verschiedenen Firmen fachsimpeln. Generell ist die Branche bemüht, durch intensiven Kundenkontakt und Entwicklung nahe an der Praxis Lösungen zu entwickeln, die das tägliche Leben der Landwirte vereinfachen und sie so fit für veränderte Rahmenbedingungen machen.
Neben der Präsentation der neuesten Roboter auf dem Messegelände in Toulouse bot die Veranstaltung ebenfalls ein breit aufgestelltes Rahmenprogramm mit Round-Table-Gesprächen, Workshops, Demonstrationen, Pitches und Panel-Diskussionen. Bei diesen Formaten wurden nicht nur die technischen Details der Entwicklungen beleuchtet, sondern auch rechtliche Rahmenbedingungen autonomer Maschinen im landwirtschaftlichen Einsatz erörtert und Hemmnisse der Praxis bei der Adaption neuer Technologien diskutiert. Debattiert wurde unter anderem auch über die beste Art der Energieversorgung autonomer Maschinen. Die Meinungen der Hersteller waren hier durchaus konträr. Während für manche Produzenten Dieselantriebe noch immer Mittel der Wahl für landwirtschaftliche Anwendungen sind, ist ein Großteil der Anbieter von elektrischen Antriebslösungen überzeugt. Dazu wurden verschiedene Konzepte zum kontaktlosen, induktiven Laden der Geräte vorgestellt. Damit ist ein selbstständiger Ladevorgang, womöglich sogar direkt am Feld möglich. Als eine der größten Herausforderungen dieser neuen, autonomen Technologien wurden im Rahmen der Workshops die Logistik und der Transport der Geräte zum Einsatzort ausfindig gemacht. Besonders bei kleinflächigen Betriebsstrukturen stellt die Beförderung der Geräte von Feld zu Feld ein großes Hemmnis dar.
Besonders interessant war auch der Besuch des Headquarters unseres Partners NAIO Technologies, das nur wenige Autominuten vom Messegelände entfernt im Umland von Toulouse liegt. Spannend war nicht nur der Einblick in die Entwicklung und Produktion der Roboter Oz, Dino und Ted, sondern auch die Vorstellung des neuen Roboter-Konzeptes „Jo“. Florian konnte das Gerät, das primär im Weinbau Anwendung finden soll, sogar selbst auf dem Versuchsgelände testen.
Alles in allem war die Teilnahme an der WORLD FIRA für uns als Agro Innovation Lab ein voller Erfolg. Durch den ständigen Kontakt zu unserem Partner NAIO Technologies und anderen Experten der Branche ist sichergestellt, dass wir keinen Trend verpassen und die vielversprechendsten Produkte nach Österreich bringen können.
Foto: (c) AIL