Der europäische Agrarsektor wird sich in den nächsten Jahren massiv verändern. Die Vorgaben der Gemeinsamen Agrarpolitik werden eine zunehmende Reduktion von klassischen Betriebsmitteln vorsehen. Der Anteil an biologischen und integrierten Bewirtschaftungsmethoden ist europaweit im Steigen. Daher wird das Agro Innovation Lab gemeinsam mit der RWA und dem Bio-Betriebsmittel-Experten biohelp im nächsten Jahr eine gemeinsame Challenge zum Thema des biologischen Pflanzenschutzes ausrichten.
Die Landwirtschaft in der Europäischen Union steht vor einem Wendepunkt. Geht es nach den Vorgaben aus Brüssel, stehen österreichischen Landwirten bis 2030 eine Vielzahl an Auflagen bevor. 27 Ziele wurden im Rahmen der „Farm to Fork“-Strategie von der Europäischen Kommission festgelegt. Bis Ende des Jahrzehnts soll der Einsatz chemisch-synthetischer Düngemittel um 20 % reduziert und der Eintrag von herkömmlichen Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft halbiert werden.
Neben der vorgeschriebenen Reduktion von Pflanzenschutzmitteln können durch auslaufende Zulassungen immer mehr Wirkstoffgruppen nicht eingesetzt werden. Landwirtschaftliche Betriebe sind also auf Alternativen angewiesen, um die Erträge ihrer Kulturpflanzen sicherstellen zu können. Besonders der integrierte Landbau gewinnt dadurch laufend an Bedeutung. So setzen auch viele Betriebe, die nicht nach biologischen Standards zertifiziert sind, bereits heute Methoden aus dem ökologischen Pflanzenbau ein. Die Trichogramma-Ausbringung gegen den Maiszünsler, die wir auch als Service mit unseren Drohnen anbieten, ist nur ein Beispiel dafür.
Da Pflanzenschutz nach ökologischen Richtlinien immer gefragter ist, hat unser Mutterkonzern, die RWA Raiffeisen Ware Austria, bereits 2015 ein besonderes Augenmerk auf den Bereich Bio-Betriebsmittel gelegt. 2016 folgte die Beteiligung an dem Unternehmen biohelp, dem führenden Experten im Sektor der Bio-Betriebsmittel in Österreich. Dadurch konnte sich die RWA als Pionier umfangreiches Know-how und spannende Innovationen sowie bereits erprobte Entwicklungen sichern, die über den Raiffeisen-Lagerhausverbund den Landwirten zur Verfügung gestellt werden können.
Um auch zukünftig im so bedeutenden Bio-Sektor am Puls der Zeit bleiben zu können, plant das Agro Innovation Lab gemeinsam mit der Raiffeisen Ware Austria und der biohelp für 2022 ein eigenes Innovationsformat für Bio-Betriebsmittel. Fokus soll dabei unter anderem auf Neuentwicklungen zur Bekämpfung von Problem-Schaderregern und Neophyten gelegt werden. Durch die Einbindung verschiedener Stakeholder aus Industrie, Wissenschaft und Behörden wird sichergestellt, dass Problemstellungen von allen Seiten beleuchtet werden und neue Wirkstoffe und Methoden aus den Forschungslaboren in die Praxis transferiert werden können.
Durch Initiativen wie diese möchten wir gemeinsam mit der biohelp unsere Vorreiterstellung im Bereich des biologischen Pflanzenschutzes weiter ausbauen, um auch in Zukunft Produkte und Lösungen für die Landwirtschaft von morgen anbieten zu können.