Wien/München, 02.02.2018 – Mit den Demo Days in Wien ist gestern Abend das fünfmonatige Acceleration Programm 2017 des Agro Innovation Lab (AIL) zu Ende gegangen. Die sechs Gewinner-Start-ups der diesjährigen Bewerbungsrunde präsentierten vor rund 300 Gästen ihre Fortschritte bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen hin zur Marktreife. Das AIL ist die gemeinsame Innovationsplattform von BayWa AG und RWA Raiffeisen Ware Austria AG mit dem Ziel, Innovationen im Agrarbereich zu entdecken und aktiv weiter mit zu gestalten. 265 Start-ups aus 61 Ländern hatten sich um eine Teilnahme am Acceleration Programm 2017 beworben.

„Gemeinsam mit den Start-ups haben wir die innovativen Ansätze weiterverfolgt, um diese in Zukunft für die Landwirtschaft und damit unsere Kunden nachhaltig nutzbar zu machen“, sagt Klaus-Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender der BayWa AG. Unter anderem wurden Pilotversuche gestartet, Produkte zur Serienreife gebracht, Businesspläne entwickelt, detaillierte Marktanalysen erstellt oder Kooperationsvereinbarungen mit strategischen Partnern getroffen. „In zwei von sechs Fällen konnten wir bereits am Markt aktiv werden“, so Lutz.

FarmHedge aus Irland zum Beispiel, eine Online-Plattform zur Bildung von Ein- und Verkaufsgemeinschaften, soll voraussichtlich noch im Laufe dieses Jahres österreichischen Landwirten zur Verfügung stehen. An der web-basierten Plattform für den Vertrieb langsam drehender Ersatzteile BartParts, Niederlande, haben namhafte Händler bereits Interesse gezeigt und über diese in Deutschland und Österreich schon Teile verkauft. Mit Agra2b aus Deutschland, das an einem Online-Marktplatz für Landwirte arbeitet, hat das AIL gemeinsam großflächige Tests vorbereitet und relevante Zielgebiete in Deutschland identifiziert. Drone Clouds aus Südafrika setzt Drohnen- und Satellitendaten in der Landwirtschaft ein, um mögliche Bedrohungen durch Schädlinge, Pflanzenkrankheiten oder Versorgungsdefizite frühzeitig und auf der Teilfläche zu erkennen. Ergebnis aus der Zusammenarbeit mit dem AIL sind Kooperationen in Südafrika und Deutschland. Bei der Mehlwurmzucht, der sich die chinesisch-österreichische Kooperation LivinFarms widmet, wurden eine erste Pilotanlage konzipiert und interessierte Landwirte für diese Anlage gefunden. Durch den Rückgang an verfügbarer Ackerfläche konkurrieren Lebensmittel- und Futtermittelproduktion miteinander. Insekten, so der Ansatz, könnten eine Alternative zu gegenwärtig angebauten proteinreichen Futterpflanzen sein. Auch bei Livestock Technologies aus Südkorea wurden wichtige Weichen gestellt: Das Start-up kann mittels Sensortechnik im Kuhpansen den Abkalbungszeitpunkt mittlerweile akkurat vorhersagen und zutreffende Aussagen zum Gesundheitszustand einzelner Tiere liefern.

Der nächste Schritt werden Gespräche hinsichtlich möglicher Kooperationspartnerschaften und Finanzierungsmöglichkeiten sein, um auch zukünftig mit den Start-ups verbunden zu bleiben. Im März startet die Bewerbungsrunde für das Acceleration Programm 2018. Seit 2016 ruft das Agro Innovation Lab weltweit dazu auf, dass sich Start-ups aus dem Agrarbereich mit ihrer Geschäftsidee für eine Teilnahme bewerben.

Foto (Copyright Wolfography): Gruppenfoto Agro Innovation Lab mit den sechs Gewinner-Start-ups des Acceleration Programms 2017

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