Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Und auch die richtige Menge für den optimalen Ertrag. Genau das wird möglich durch den Einsatz von Smart Farming-Technologie für die ideal auf die Teilfläche angepasste Bewirtschaftung der Agrarflächen. Im Rahmen eines zweijährigen Projekts konnten wir dazu im Verbund von Lagerhäusern und RWA, gemeinsam mit neun teilnehmenden Projektlandwirten, Know-how und praktische Erfahrung im Bereich Aussaat und N-Düngung bei Körnermais aufbauen.

Im Herbst 2017 wurde das „Pilotprojekt Teilfläche“ mit dem Schwerpunkt der teilflächenspezifischen Bewirtschaftung (Variable Rate) bei Körnermais gestartet. Als Grundlage für die Anpassung der Saatstärke und N-Düngermenge je Teilfläche wurde die TalkingFields-Basiskarte (TF-Basiskarte) verwendet. Diese zeigt beständige, relative Biomasseunterschiede auf Basis von mehrjährigen Satellitendaten und erlaubt Rückschlüsse auf die Verteilung der Ertragsfähigkeit und Bodenqualität auf dem Schlag. Anhand dieser Daten wurden Applikationskarten mit einer Auflösung von 10 x 10 m erstellt.

Versuchsanordnung

Neben der Variante 0 mit homogener Ausbringungsmenge wurden die Varianten A, D und AD angelegt:

  • Variante A: Variation der Saatstärke
  • Variante D: Variation der N-Düngermenge
  • Variante AD: Variation der Saatstärke und N-Düngermenge

Das Gesamtausmaß der Körnermais-Anbaufläche betrug ca. 100 ha je Versuchsjahr, verteilt auf etwa zehn Schläge. Dabei kam zum Großteil die Sorte DieSONJA zum Einsatz. Als N-Dünger wurde vorrangig der stabilisierte Dünger ALZON® neo-N eingesetzt.

Technik für die Teilfläche

Neben einem 6155R John Deere-Traktor kamen noch eine acht-reihige Monosem Einzelkornsämaschine sowie ein Rauch Axis Düngerstreuer zum Einsatz. Die eingesetzten Maschinen waren ISOBUS-fähig und hatten die für die teilflächenspezifische Bewirtschaftung notwendige Zertifizierung TC-GEO. Die technische Umsetzung der teilflächenspezifischen Bewirtschaftung im Rahmen des Projekts war sehr zufriedenstellend. Ein besonderes Augenmerk muss dabei vor allem auf die Kompatibilität der Softwarestände der einzelnen Geräte untereinander gelegt werden.

Versuchsergebnisse

Im Mittel über beide Jahre konnte bei der Variante A ein Mehrertrag von ca. 3,3 Prozent realisiert werden. Bei der Variante D hingegen lag der Mehrertrag nur bei ca. 1,7 Prozent. Die kombinierte Variante erreichte im Mittel Mehrerträge von 3,4 Prozent. Bei einzelnen Versuchsflächen sind auch Mehrerträge im Bereich von 5 bis 7 Prozent geerntet worden.

Schlussfolgerungen

Insbesondere die Variation der Saatstärke hat im Rahmen des Projekts zum Teil sehr gut auf den Ertrag reagiert. Die Variation der N-Düngermenge bei Körnermais hat auch im selben Jahr Effekte gezeigt, diese waren jedoch geringer als die Effekte der Variation der Aussaatstärke. Eine teilflächenspezifische Düngung sollte aber ohnehin über mehrere Jahre betrachtet und bestenfalls durch eine zonierte Bodenbeprobung gestützt werden.

Die Grundlage für den Erfolg einer teilflächenspezifischen Bewirtschaftung liegt im systematischen Aufbau einer fundierten Datenbasis für die einzelnen Feldstücke des Betriebs. Auf Basis dieser Daten können Applikationskarten für verschiedene Anwendungen erstellt werden.

Foto News-Übersichtsseite: RWA, Robert Gebauer

Foto im Artiel: Vista GmbH